Ein Netz des Vertrauens: Wie das Umfeld Trennungsfamilien stärken kann.
Eine Trennung ist wie ein Sturm, der das Leben aus den Fugen wirft. In dieser turbulenten Zeit sehnen sich Betroffene nach einem sicheren Hafen, einem Ort, an dem sie Halt finden und verstanden werden. Das Umfeld spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn ein starkes Netzwerk kann dazu beitragen, dass die Wunden der Trennung schneller heilen und neue Wege beschritten werden. In diesem Blogartikel finden Trennungsfamilien und Menschen aus dem Umfeld wichtige Gedankenimpulse.
Die Schule und Kita als Ankerpunkte
Die Schule oder der Kindergarten sind für Kinder oft der wichtigste Ort außerhalb des Elternhauses. Lehrer und Erzieher können eine wertvolle Stütze sein, indem sie:
Auf Veränderungen achten: Sie bemerken oft als Erstes, wenn ein Kind unter der Trennung leidet und können entsprechende Unterstützung anbieten.
Ein offenes Ohr haben: Sie geben Kindern die Möglichkeit, über ihre Gefühle zu sprechen, ohne Angst vor Bewertung zu haben.
Rituale beibehalten: Feste Strukturen und Rituale vermitteln Kindern Sicherheit und Geborgenheit.
Im Gespräch bleiben: Viele Eltern sprechen gerade am Anfang nicht über die Trennung - oft aus Scham und Schuldgefühlen. Hier appelliere ich an alle Trennungseltern, direkt offen und authentisch ins Gespräch mit den Bezugspersonen der Kinder in Schule und Kindergarten zu gehen.
Großeltern – die stille Kraft
Großeltern können eine einzigartige Rolle spielen. Sie bieten:
Liebe: Großeltern lieben ihre Enkelkinder bedingungslos und geben ihnen ein Gefühl von Sicherheit.
Erfahrung: Sie haben oft schon ähnliche Situationen erlebt und können aus ihrer Erfahrung schöpfen.
Entlastung: Sie können die Eltern entlasten, indem sie beispielsweise auf die Enkelkinder aufpassen.
Freunde und Arbeitskollegen – ein wertvolles Netzwerk
Freunde und Arbeitskollegen können ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, indem sie:
Zuhören: Sie bieten ein offenes Ohr und zeigen Empathie.
Ablenkung schaffen: Gemeinsame Aktivitäten können helfen, den Kopf freizubekommen.
Praktische Hilfe leisten: Sie können bei alltäglichen Aufgaben unterstützen.
Verständnis: Auch hier, geh mit deinem Vorgesetzten ins Gespräch. Viele Chef*innen haben Verständnis für die Situation und ihr könnt über eventuelle Arbeitszeiten oder andere Anpassungen sprechen.
Was bedeutet Unterstützung für Eltern?
Verständnis: Zeigen Sie Verständnis für die schwierige Situation und die damit verbundenen Gefühle.
Ermutigung: Stärken Sie das Selbstbewusstsein der Eltern und ermutigen Sie sie, neue Wege zu gehen.
Netzwerk: Binden Sie die Eltern in Ihr soziales Netzwerk ein und organisieren Sie gemeinsame Aktivitäten.
Entlastung: Übernehmen Sie kleine Aufgaben im Alltag, um den Eltern mehr Freiraum zu geben.
Was bedeutet Unterstützung für Kinder?
Stabilität: Rituale und feste Strukturen geben Kindern Sicherheit.
Ehrlichkeit: Sprechen Sie mit den Kindern offen und altersgerecht über die Trennung. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen, die bringen Kinder in einen Loyalitätskonflikt.
Liebe und Geborgenheit: Zeigen Sie den Kindern, dass sie geliebt werden, egal was passiert.
Zeit und Geduld: Geben Sie den Kindern Zeit, die Trennung zu verarbeiten.
Wie kann das Umfeld noch unterstützen?
Anwesenheit und Interesse zeigen. Ein einfaches "Ich bin für dich da" kann schon viel bedeuten.
praktische Hilfe anbieten: kleine Aufgaben im Alltag übernehmen, wie zum Beispiel Babysitten, Einkaufen oder Kochen.
Situation respektieren: Partei ergreifen vermeiden oder negative Kommentare über den Ex-Partner abgeben
Kinder im Blick behalten: Zeigen Sie den Kindern, dass sie sich auch an sie wenden können
Ermutigung zur Selbstfürsorge: Erinnere daran, auch auf sich selbst zu achten und sich Zeit für Entspannung zu nehmen.
professionelle Hilfe: Hinweis auf Beratungsstellen oder mich als Trennungsbegleiterin.
Häufige Fehler, die es zu vermeiden gilt
Partei ergreifen: Auch wenn es schwer fällt, Partei zu ergreifen und den einen Elternteil zu verurteilen bringt keinem was
Druck ausüben: Lösungen erzwingen oder Ratschläge erteilen
Vergleiche ziehen: Vergleiche mit anderen Trennungssituationen macht es noch schlimmer. Jede Trennung ist individuell und von Familie zu Familie unterschiedlich.
Die Trennung bagatellisieren: Gefühle aller Familienmitglieder sind ernst zu nehmen.
Ein Netz des Vertrauens spannen
Eine Trennung ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Das Umfeld kann durch Empathie, Unterstützung und praktische Hilfe einen entscheidenden Beitrag leisten, um die schwierige Zeit zu meistern. Indem wir allen Familienmitgliedern Zeit geben, ermöglichen wir es ihnen, gestärkt aus der familiären Veränderung hervorzugehen.
Denn eines ist sicher: Gemeinsam sind wir stärker und Trennungsfamilien brauchen Menschen in ihrem Umfeld, die ihnen den Rücken stärken.
Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient lediglich zur allgemeinen Information und ersetzt keine professionelle Beratung. Bei individuellen und tiefergehenden Fragen wende dich bitte an eine Beratungsstelle, einen Therapeuten oder an mich.